Besonders pikant: Die Erfassung hört auch dann nicht auf, wenn das Gerät sich gar nicht in ein Mobilfunknetz eingebucht hat, sondern über WLAN online geht. Die CIQ-Software ist so tief im Betriebssystem verankert, dass man sie als Rootkit bezeichnet. Selbst bei einer verschlüsselten Verbindung per HTTPS erhält die Software daher noch Informationen vom Betriebssystem oder vom Browser geliefert, etwa die Adresse der angesurften Seiten. Das wird vor allem dann zum Problem, wenn die Website über die URL Parameter wie Benutzername und Passwort überträgt.
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CHIP Online hat auf einem deutschen Galaxy Tab P1000 Dateien gefunden, die zur Schnüffelsoftware „Carrier IQ“ gehören. Bislang schien die Carrier-IQ-Software vor allem ein Problem der US-amerikanischen Smartphone-Nutzer zu sein, erste Sammelklagen werden bereits erwartet. Wie unsere Tests zeigen, gibt es aber auch in Deutschland Betroffene.
Das macht Carrier IQ.
Eigentlich klingt alles ganz harmlos: Die vom US-amerikanischen Unternehmen „Carrier IQ“ entwickelte Software soll den Netzbetreibern bei der Optimierung ihrer Mobilfunknetze helfen, indem sie für die Service-Qualität relevante Informationen sammelt und ans Rechenzentrum von Carrier IQ schickt. Laut dem Unternehmen ist die Software bereits auf über 140 Millionen Handys und Smartphones installiert. Vor kurzem hat der Android-Entwickler Trevor Eckhart allerdings Informationen veröffentlicht, die belegen, dass die Software wesentlich mehr Informationen sammelt: Das reicht von Textnachrichten über Ortsinformationen und angesurfte Webseiten bis hin zu jeder gedrückten Taste.
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