Aktie stürzt um 20 Prozent ab. Blackberry-Hersteller Research In Motion (RIM) steckt tief in der Krise. Kaum einer setzt beim Telefonieren, Organisieren und Mailen noch auf das Urgestein der Smartphones. Die Börsen haben RIM dafür jetzt abgestraft. Im nachbörslichen New Yorker Handel stürzte die Aktie in der Nacht zum Freitag um fast 20 Prozent auf 23,80 Dollar ab, nachdem der Konzern mit seinem Ergebnis für das zweite Geschäftsquartal die Erwartungen erneut enttäuscht hatte. RIM, ehemals Platzhirsch auf dem Markt für Smartphones, hat es bisher nicht geschafft, seine Dominanz aus dem Firmenkundengeschäft auf Privatnutzer zu übertragen.
Hier dominieren Apples iPhones und die Geräte mit dem Google-Betriebssystem Android. Auch die Verkäufe von RIMs Tablet-Computer PlayBook hinken den Analysten-Erwartungen weit hinterher.
Rund 200 000 Geräte seien im Vierteljahr bis Ende August verkauft worden, teilte der Konzern mit. Apple verkauft in zwei Tagen mehr iPads als RIM in einem ganze Quartal.
Unter dem Strich schrumpfte das Geschäft daher deutlich.
So halbierte sich der Nettogewinn fast auf 419 Millionen Dollar (303,5 Millionen Euro) oder 80 US-Cent je Aktie, nachdem er im Vorjahresquartal noch bei 796,7 Millionen Dollar gelegen hatte. Der Umsatz fiel um 15 Prozent auf 4,2 Milliarden Dollar.
Zuletzt hatte RIM Ende Juli angekündigt, 2000 Jobs im Rahmen eines Sparprogramms streichen zu wollen. Das entspräche etwa einem Zehntel aller Mitarbeiter. Zudem hatte der Konzern die Märkte schon mit der Vorstellung seiner letzten Quartalszahlen Mitte Juni enttäuscht. Damals sackte der Aktienkurs um fast 15 Prozent ab.
Offen blieben zudem die Zukunftsaussichten. So nannte RIM-Co-Chef Mike Lazaridis weiterhin keinen genauen Starttermin für Geräte mit dem neuen Betriebssystem QNX. Erste Prototypen sollten in nicht allzu ferner Zukunft verfügbar sein, in Serie gehen könnte QNX dann in etwa einem Jahr, sagte er in einer Telefonkonferenz mit Analysten.
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